Amish Country ist ein interessantes Gebiet um Lancaster in Pennsylvania. Hier leben ca. 29 000 Amish people. Wir fühlten uns 100 Jahre zurückversetzt. Zuerst besuchten wir ein Museum, welches uns Einblick in das Leben dieser Leute gab. Mit großen Augen und offenem Mund hörten wir zu.
Hier einige Dinge, die diese Leute machen dürfen oder nicht:
* Sie haben keinen Strom – Mixer oder Waschmaschine werden mit Luftdruck betrieben, welcher mittels eines Windrades und einem Generator erzeugt wird.
* Sie besitzen keine Autos – können sich nur zu Fuß oder mit 1 PS (Kutsche) von A nach B bewegen. Sie dürfen zum Reisen auch kein Flugzeug benutzen – nur Zug, Schiff oder müssen jemanden fragen, der sie mit dem Auto mitnimmt.
* Die Kinder gehen nur 8 Jahre zur Schule, da dies genügt um den Hof oder einen Haushalt zu führen.
* Sie dürfen nur bestimmte Kleidung tragen, welche keine Knöpfe haben darf – nur in Ausnahmefällen.
* Der Ofen sowie das Bügeleisen wird mit Propangas betrieben.
* Wenn man verheiratet ist, darf man sich nicht scheiden lassen.
* Die Hl. Messe am Sonntag dauert ca. 4 Stunden. Jede Familie ist einmal im Jahr dran, um die Messe bei sich zu Hause zu gestalten und muss dann sämtliche Kirchgänger (ca. 25 Familien) zum Essen bewirtschaften. Jetzt kommt es: Zuerst dürfen Mittags die Männer essen, dann die Burschen, dann die Frauen und zum Schluss die Mädchen.
* Die Amish reden untereinander deutsch, mit nicht Amish people englisch. Sie bezeichnen auch alle andere Leute, die nicht Amish sind als englisch – egal woher sie kommen.
* Mit ca. 18 Jahren erhält man eine Art Firmung und kann sich dann für oder gegen die Amish entscheiden. 90 % bleiben aber für immer Amish.
* Sie besitzen keine Fernseher, PC’s oder sonstiges. Das einzige was sie haben ist ein Telefon, welches aber auch außerhalb des Hauses sein muss und nur in Notfällen und für den Beruf benutzt werden darf.
* Es gibt keine Vorhänge, sondern nur grüne Rollo (hatten wir auch einmal).
* …. etc
Wir waren uns einig: kein Leben für uns!
Wir beschlossen shoppen zu gehen und fingen beim Christmasshop gleich mal an. Ihr glaubt gar nicht was für kitschige Christbaumanhänger es gibt: Pommes, Hot Dog, Bierfässer, Pizza …. Auf diesen Schock suchten wir uns ein Motel und das „Brewery Outlet“ – ja, du hast richtig gelesen. Es gibt ein Bieroutlet – wir sind ja in Amerika – alles ist möglich.
Am Rückweg noch ein paar Schnäppchen im Tanger Outlet mitgenommen und mit einem kühlen Bier ans Pool gesetzt.
So schlecht der letzte Kühlschrank gekühlt hat, umso besser der jetzige. Das gefrorene Bier mussten wir im warmen Pool wieder enteisen.