Oregon - Washington Rundreise

  • Jetzt gibts nochmals meinen Reisebericht Oregon in voller Länge als Beitrag.
    Grund: Da die Forumssuche, aber auch Google und Yahoo nicht in PDFs suchen. Somit findet man nix, wenn man z.B. Portland eingibt.


    Samstag, 27. September 2003
    Der Urlaub beginnt wunderbar. Schon um 5h früh werden wir vom Taxi zum Flughafen gebracht – das ist es nicht. Bei der Zwischenlandung in Frankfurt haben wir mehr als 3 Stunden Zeit – das ist es auch nicht ganz. Weil wir eben so viel Zeit haben fragen wir am Check-in Schalter, ob wir vielleicht auf Businessclass upgraden können. Sie sagt nicht sofort nein und merkt uns vor. 20 Minuten vor Abflug sollen wir nochmals bei ihr fragen. Das tun wir, doch sie lässt uns noch ein wenig zappeln, aber kurz darauf ruft sie uns auf und wir fliegen Business. Der 10 Stundenflug ist nun sehr angenehm. Ich schlafe sicher meine 5 Stunden. Kurz vor Ankunft ist wolkenloser Himmel und wir sehen den Mt. Rainier, den aufgebrochenen Krater des Mt. St. Helens und den Mt. Hood aus nächster Nähe.
    In Portland landen wir pünktlich um 14.30 Ortszeit (9 Stunden Zeitunterschied – in Wien ist es bereits kurz vor Mitternacht). Die Zollformalitäten und die Autoanmietung gehen überraschend schnell, sodass wir bereits um 15.30 im Auto sitzen. Das Wetter ist herrlich – Sonnenschein bei knapp unter 30°.
    Wir fahren nur 10 Meilen bis zu einem Motel6 an der I-84. Billig – nur 45,--. Um 5h sind wir schon so müde, dass wir uns niederlegen. Die Nacht ist wenig angenehm, die Zeitumstellung macht uns sehr zu schaffen und wir wachen immer wieder auf. Knapp vor 5h früh stehen wir dann auf.


    Sonntag, 28. September 2003 – Mt. Hood
    Es wäre nicht Amerika, wenn wir nicht gleich ums Eck ein Lokal finden, dass um 5.45h bereits offen hat. Wir frühstücken reichlich und gut. Noch im Finstern beginnen wir unseren Trip durch Oregon. Zuerst fahren wir auf der historischen 30er durch eine Gegend, die an den Wienerwald erinnert. Mein neues GPS-Navigationssystem kommt bei den vielen Kurven ganz schön ins schwitzen. Es zeigt jeden Feldweg an und schickt uns manchmal in die falsche Richtung, weil ich das System noch nicht ganz beherrsche. Der erste Halt ist beim Crown Point – hier haben wir einen schönen Blick auf den Columbia River unter uns. Nicht weit entfernt sind die Multnomah Falls – ein wunderschöner, hoher Wasserfall. Besonders reizvoll macht den Wasserfall eine davor liegende Brücke.
    Weiter geht es dann auf der I-84 bis Hood River. Hier biegen wir Richtung Süden auf die 35 ab. Es geht stets bergauf, bald sind wir auf über 1000 Meter und schon sehen wir ihn, den Mt. Hood in seiner vollen Pracht.
    Bei Government Camp fahren wir dann den Berg hinauf zur Timberline Lodge auf ca. 2000 Meter. Der alte Bau aus den 30er Jahren ist prachtvoll, genauso wie das Panorama des Berges. Auch haben wir hier eine schöne Aussicht auf die umliegenden Berge wie den Mt. Jefferson. Wir fahren dann die 26er weiter bis Madras. Die Landschaft ändert sich gewaltig. Bei Warm Springs schaut es ähnlich wie im Canonlands NP aus. Nach Sisters, einem kitschigen Westerndorf fahren wir auf den McKenziepass. Bald sind wir auf der engen Strasse nur von Wald umgeben – dann kommt ein Aussichtspunkt, und vor uns tut sich ein Lavameer auf. Weiter durch die Lavawüste kommen wir zum Wright Observatorium, das aus Lavagestein erbaut wurde. Von hier haben wir – auch durch die Fensterlöcher des Observatoriums einen herrlichen Ausblick auf die Sisters und den Mt. Jefferson. Nach langer Fahrt erreichen wir gegen 16h Eugene und quartieren uns wieder in einem Motel6 ein. Gleich gehen wir zu Dennys essen und um 18.30 ist Schlafenszeit.
    Ca. 320 Meilen; Temperatur: bis ca. 30° - morgens nur 10°


    Montag, 29. September 2003 – Crater Lake
    Natürlich sind wir wieder zeitig munter. Um 6.30 sitzen wir schon im IHOP und frühstücken. Als wir dann wegfahren ist es wolkig und es nieselt leicht. Auf der 58er fahren wir nach Südosten. Wieder geht es stets bergauf bis zu 1500 Meter. Als wir dann den Pass erreichen reißen dann die Wolken auf und wir haben wunderbarstes Wetter. Auf der Strecke: Wald, Wald, Wald und Seen. Noch Vormittags erreichen wir dann Crater Lake, ein dunkelblauer See in einem erloschenen Vulkan. Er zählt neben Grand Canjon, Arches NP und Ayers Rock zu den schönsten Naturwundern die ich gesehen habe. Eine gut ausgebaute Strasse führt und auf über 2000 Meter rund um den See. Immer wieder gibt es wunderschöne Aussichtspunkte. Dann fahren wir auf der 62er entlang immens hoher Nadelbäume nach Grants Pass. Diesmal schlafen wir im Super8 Motel, das wohl etwas teurer (65,--) aber komfortabler ist. Abendessen ist wieder gegen 16h – und wieder bei Dennys, zu dem wir sogar zu Fuß gehen können.
    Ca. 300 Meilen; Temperatur: bis 25°


    Dienstag, 30. September 2003 – Redwood NP
    Diesmal frühstücken wir erst um 7h bei Dennys. Dann fahren wir die 199er nach Kalifornien. Die Strasse ist wunderschön, aber sehr kurvig. Gleich bei der Grenze beginnt der Redwood NP. Wir fahren weiter bis Crescent City, wo wir endlich die Küste erreichen. Nur sehen wir davon reichlich wenig, da starker Nebel über dem Meer liegt. Gleich sind wir wieder im Redwood NP mit seinen riesigen Bäumen. Die 101 schlängelt sich durch die Baumriesen. Immer wieder zweigen wir ab, um so manchen Riesenbaum zu sehen. Der grösste hat einen Durchmesser von 6 Metern und ist 90 Meter hoch und 1500 Jahre alt. Lange Zeit verbringen wir im Park. Wieder in Crescent City angekommen haben wir 100 Meilen heruntergespult.
    Wir fahren nun die 101er Richtung Norden. An der Grenze zu Oregon erreicht die Strasse wieder den Ozean. Wir sehen immer wieder bizarre Felsformationen, aber leider nur schemenhaft, da weiterhin starker Nebel an der Küste ist. Einmal machen wir einen Abstecher zum Cape Bianco Leuchtturm. Hier merken wir, wie kalt und windig es ist.
    In Coos Bay ist dann Tagesstopp und wir schlafen wieder im Motel 6 um 46,--. Das Abendessen in einem nahe gelegenen Restaurant - Red Lion kostet genauso viel, aber Lachs und Filet Mignon der Spitzenklasse haben seinen Preis.
    Ca. 300 Meilen; Temperatur: 5° - 18°


    Mittwoch, 01. Oktober 2003
    Noch im Dunkeln frühstücken wir in einem echten Diner. Das Wetter ist schlecht. Es nieselt und den ganzen Tag über haben wir teilweise sehr starken Nebel. So sehen wir recht wenig von den bizarren Felsen der Küste. Wir fahren zu fast jeden Aussichtpunkt, doch an Aussicht mangelt es. Schon um 9h sind wir bei den Sealion Caves. Der Shop ist sehr gut, doch Seelöwen sind heute keine da – so sparen wir uns 15,--. Einige Leuchttürme besichtigen wir, manche sehen wir nur sehr schwach im Nebel. Beim Strawberry Hill ein Highlight – wir sehen viele Robben auf einem nahen Felsen im Wasser. Die Gegend wirkt sehr abgewohnt und eher düster – vielleicht liegt es aber nur an dem grauslichen Wetter? In Tillamook besichtigen wir die Käsefabrik. Endstation ist heute Seaside – ein lieblicher Ort mit seinem Broadway, wo wir auch in der Nähe billig 49,-- wohnen und essen. Es ist ziemlich frostig, deshalb machen wir nur eine kurze Shoppingtour.
    Ca. 300 Meilen; 5°-15°


    Donnerstag, 02. Oktober 2003
    Das Wetter ist heute ein wenig besser als gestern – der Nebel ist schwächer. Deshalb fahren wir einige Meilen zurück nach Cannon Beach und schauen uns den Haystake Rock am Strand an. Im leichten Nebel wirkt er besonders gut. Nächste Station ist Astoria, wo wir die Astoria Collumn auf dem Hügel über der Stadt besichtigen. Auch haben wir hier einen schönen Blick auf die Stadt und die Bucht. Berge sehen wir nur schemenhaft – Nebel. Auf der riesigen Brücke über den Columbia River gelangen wir nach Washington. Ziemlich eintönig ist der Weg auf der 101 bis Lake Quinault. In der Lodge am See machen wir Mittagsrast. Weiter führt unser Weg teilweise wieder am Meer zum Hoh Rainforest. Schon die Strasse zum Nationalpark ist wunderschön. Bemooste Bäume ragen über die Strasse. Im Hoh Rainforest machen wir dann eine herrliche Wanderung durch den Regenurwald. Bemooste Bäume umgestürzte Waldriesen – ein einfach wunderbarer Urwald. Den Rainforest verlassen wir wieder auf derselben Strasse. Nach wenigen Meilen sind wir dann in Forks – hier finden wir ein schönes und preiswertes Motel um 63,--. Das Abendessen in einem nahe gelegenen Lokal ist weniger berauschend.


    Freitag, 03. Oktober 2003
    In der Früh hat es grausiges Wetter. Es nieselt und es gibt wieder starken Nebel. Nach einigen Meilen Fahrt bessert es sich und so sehen wir schön den Lake Crescent. Port Angeles ist trotz Nebel eine schöne Stadt. Dann fahren wir in den Olympic NP auf der Hurricane Ridge. Schon nach 400 Höhenmetern ist der Nebel verblasen und wir haben herrlichen Sonnenschein. In 1500 Metern am Ende der Strecke haben wir einen herrlichen Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel des Olympic NP. Wir machen eine kleine Wanderung und bald sehen wir viel Rauch. Ein großer Waldbrand ist in der Nähe ausgebrochen. Auch ein Helikopter ist eingesetzt um die Flammen zu löschen. Wieder zurück in Port Angeles empfängt uns wieder der Nebel. Wir fahren weiter nach Port Angeles. In der historischen Altstadt mit Hippieflair machen wir eine Kaffeepause. Hier gibt es sogar einen echten Espresso! Nun fahren wir auf der 101er Richtung Süden entlang des Hood Kanals. Immer wieder gibt es Strecken ohne Nebel und an unserem Endpunkt in Centralia – 20 Meilen südlich von Olympia – ist bestes Wetter mit Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Billig wohnen wir wieder im Motel 6 um 39,--.


    Samstag, 04. Oktober 2003
    Aber in der Früh wieder mieses Wetter – natürlich Nebel und leichtes Nieseln. Wir fahren ein Stück weiter auf der Autobahn. Dann zweigen wir Richtung Mt. St. Helens ab. Gleich beim Exit ist ein IMAX-Kino indem wir uns den Ausbruck des Vulkans ansehen. Außer uns sind noch neuen Gäste – aber der Film ist beeindruckend. Im Shop sagt uns die Verkäuferin, dass beim Berg gutes Wetter ist. Auch nach 25 Meilen können wir es nicht glauben. Doch kaum sind wir auf 1000 Meter, ist der Nebel weg und wir haben gleich einen schönen Ausblick auf den erloschenen Vulkan. Nochmals fahren wir 25 Meilen, dann sind wir am Endpunkt angelangt. Wir sehen genau, wo der Vulkan ausgebrochen ist, obwohl es leicht trübe ist. Gut erkennen wir, welche Verwüstung die Staublawine angerichtet hat. Nur leicht erholt sich die Natur – Bäume stehen noch keine, aber es grünt schon. Wieder fahren wir die 50 Meilen zurück auf die Autobahn und pünktlich meldet sich der Nebel wieder. Wir fahren bis Portland und quartieren uns für zwei Tage im Days Inn um 75,-- im Norden der Stadt nahe beim Flughafen.


    Sonntag, 05. Oktober 2003
    Vormittags fahren wir in die Stadt. Wir machen unfreiwillig eine Stadtrundfahrt weil ich dem Navigationssystem irrtümlich als Ziel den Flughafen anstatt des Rosegardens eingebe. Schließlich gelangen wir doch ans Ziel. Obwohl es Oktober ist, blühen unzählige Rosen und duften auch gut. Nicht weit entfernt ist der Japanese Garden – auch diesem statten wir einen Besuch ab. Für 6,50 sind wir drinnen. Es ist eine Oase der Ruhe. Wir schlendern gemächlich durch die wunderbar angelegte Anlage. Dann fahren wir ins Zentrum der Stadt. Obwohl Sonntag ist, herrscht reger Verkehr. Bald merken wir warum – heute ist Portland Marathon und einige Strassen sind gesperrt. Deshalb fahren wir zurück zum Hotel und starten gegen 2h einen zweiten Versuch. Der Marathon ist noch nicht vorbei – die Letzten mühen sich noch gehend zum Ziel. Schließlich finden wir doch einen Parkplatz und machen einen Bummel durch die Stadt. Portland ist recht nett mit vielen Lokalen (Kaffeehäuser und Bierlokale) und angenehmer Atmosphäre. Zuerst gehen wir zum Pioneer Square, wo die Massen sind. Dann gehen wir weiter zum Ufer des Willamette River und spazieren an der Uferpromenade. Da es recht kühl ist beenden wir bald den Spaziergang und relaxen weiter im Hotel.


    Montag, 06. Oktober 2003
    Um 7.30 stehen wir auf und nach dem Frühstück im Hotel fahren wir zum Flughafen. Wir haben eine kurze Zwischenlandung in Cincinati und mit 3 Stunden Zeitverschiebung sind wir um 9.30 abends in Tampa. Jetzt hat uns wieder die Hitze.